Die schwarze Pest

Der "schwarze Tod", die Pestepidemie, die zwischen 1348 und 1350 in Europa wütete und etwa ein Drittel der Bevölkerung das Leben kostete, war für die Juden besonders schlimm, da sie wegen ihrer hygienischen Vorschriften seltener erkrankten. Dadurch entwickelt sich in der christlichen Bevölkerung eine feindselige und misstrauische Haltung gegenüber der jüdischen Minderheit. Zum anderen verbreitete sich in Windeseile das Gerücht, die Seuche sei auf Brunnenvergiftungen durch Juden zurückzuführen.
So gut wie überall brachen daraufhin Judenverfolgungen aus, ohne dass die weltliche und geistliche Obrigkeit wirksam dagegen einschreiten konnte oder wollte. Die Städte benutzten diese Gelegenheit oft genug zur Konfiszierung des jüdischen Besitzes. Da die Juden durch Verbote nur im Handel und Geldleihwesen tätig sein durften, waren sie oft zu großem Wohlstand gekommen. Dieser Reichtum wurde ihnen von der armen christlichen Welt nicht gegönnt. Die Bürger von Zürich, Schaffhausen und Basel verbrannten als erste ihre Juden im "reinigenden Feuer", wobei auch die Schuldscheine mitverbrannt wurden.

Autor: Carsten Komber

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